Reformdiskussion der Psychotherapie-Ausbildung

Seit 2008 gibt es Diskussionen über eine mögliche Reform des Psychotherapeutengesetzes von 1998. Ausgelöst wurde es durch Beschwerden von Ausbildungsteilnehmern über die fehlende bzw. geringe Bezahlung während der praktischen Tätigkeit (Psychiatriejahr). Daraufhin wurde von dem für dieses Gesetz zuständige Bundesgesundheitsministerium ein Forschungsgutachten in Auftrag gegeben (genau 10 Jahre nach Einführung des Psychotherapeutengesetzes). Das Forschungsgutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Ausbildung insgesamt sehr gut läuft, dass die Zufriedenheit hoch ist und stellte allen Beteiligten sozusagen ein gutes Zeugnis aus.

Neben der Frage der Regelung der Vergütung der praktischen Tätigkeit ist auch die Frage der Zugangsvoraussetzungen ein offenes Thema. Das Psychotherapeutengesetz geht von Diplom-Studiengängen aus und ist noch nicht auf die Bologna-Abschlüsse (Bachelor und Master) umgestellt.

Dies waren die beiden Ausgangspunkte für die sog. Reformdiskussion. Die Wiesbadener Akademie für Psychotherapie ist als eines der großen Lehrinstitute der Deutschen Fachgesellschaft für tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (DFT) von Anfang an sehr aktiv dabei und vertritt mit der DFT eine klare Position: angemessene Vergütung der praktischen Tätigkeit und Masterabschluss als Zugangsvoraussetzung.

Die Bundesregierung hat in den aktuellen Koalitionsvertrag aufgenommen, dass das Psychotherapeutengesetz reformiert und die Psychotherapieausbildung gegebenenfalls neu geregelt werden soll. Mittlerweile hat die Diskussion in dieser sehr komplexen Angelegenheit jedoch eine ganz andere Richtung erhalten, in der Inhalte immer mehr in den Hintergrund treten.

Leider haben viele Betroffene kaum Kenntnis über das Ausmaß der diskutierten Änderungen. Damit sich interessierte Ausbildungsteilnehmer, Dozenten und Psychotherapeuten selbst ein Bild machen und auch informieren können, haben wir diese Rubrik auf unserer Webseite eingerichtet. Sie finden hier diverse Stellungnahmen und die wichtigsten Positionen, die derzeit bundesweit diskutiert werden.


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